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Was ist Chunking?
Der Begriff Chunk heißt im englischen Brocken, Klotz, Klumpen, Stück.
Chunking im NLP bezieht sich auf die Technik, die richtige Ebene oder Größe für eine Problemebene zu finden. Dabei werden Ebenen (Chunks) identifiziert und von da aus einer kleineren oder einer größeren Perspektive aus betrachtet. Durch das Chunking können komplexe Sachverhalte in einfachere Einheiten unterteilt werden, um sie besser zu verstehen oder weiterzuverarbeiten. Das Chunking ist ein wichtiger Schritt um im Coaching von der Problemebene auf eine Ressourceebene zu kommen.
Drei Arten des Chunkings werden unterschieden:
- Chunk-up (hochchunken, raufchunken): Verallgemeinern, das “große Bild”
- Chunk-down (runterchunken): Spezifizieren, Detaillieren
- Chunk-sideways (rüberchunken, seitwärtschunken, laterales chunken): Gleichordnung, Vergleichen, Analogien bilden. Ein chunk-sideways besteht aus einem chunk-up und einem anschließenden Chunk down in eine andere Richtung.
Beispiel:
Chunk-Möglichkeiten für “Baum“:
- Schritt chunk-up auf “Natur“
- Schritt: chunk-down (auf anderem Weg): “Apfel“.
- Schritt: chunk-sideways: “Strauch”
Ein chunk-sideways für “Auto“:
- Schritt chunk-up auf “Fortbewegungsmittel“
- Schritt: chunk-down: “Karosserie“.
- Schritt: chunk-sideways: “Fahrrad”
Die Historie von Chunking
Der Begriff “Chunk” wurde 1956 von G. A. Miller zur Beschreibung von Informationseinheiten geprägt. Später wurde der Begriff in der im NLP verwendeten Weise von John Grinder und Richard Bandler aufgegriffen.
Einsatz
Eine Grundannahme im NLP lautet: “Widerstand auf Seiten des Coachees ist mangelnde Flexibilität des Coaches!” Chunking erweitert die Flexibilität enorm. Du kannst einfach die Ebene wechseln und schon hast du eine ganz neue Sichtweise!
Ziele erreichen: Jedes Ziel kann von jedem erreicht werden, wenn man es in ausreichend kleine Schritte unterteilt (= chunk down). Oder: Wie isst man einen Elefanten? – Stück für Stück! (Definition aus nlpedia). Umgekehrt verliert ein Problem auch seine Wucht, wenn man es in einem größeren Rahmen betrachtet, wie z.B.:
“Du leidest gerade unter der Kritik deiner Chefin, und doch ist es gut, dass ihre Position endlich besetzt wurde, nachdem du so lange ihre Arbeit mitmachen musstest, oder?”
Chunking Übungen
Übung 1: Chunking in der Runde
Ziel:
Die TeilnehmerInnen lernen den Begriff Chunking theoretisch und praktisch kennen und wenden ihn dann im Coaching an.
Übungsablauf:
- Ein Teilnehmer nennt einen Begriff, z. B. Tomate
- Die rechte Nachbarin chunkt hoch, z. B. Gemüse
- Der linke Nachbar chunkt runter, z. B. Kirschtomate
- und die Gegenüberliegende chunkt lateral (Variante auf derselben Ebene): z. B. Zucchini, Aubergine.
- Dann ist der nächste dran und nennt einen Gegenstand, usw. bis alle dran waren
Übung 2: Chunking-Übung mit Gegenständen in der Kleingruppe
Dieselbe Übung aber mit realen Gegenständen, die im Seminarraum oder draußen gefunden werden.
Übungsablauf: 1. A nennt einen Gegenstand. B, C und evtl D, E… suchen dazu die entsprechenden Gegenstände, die die Chunks symbolisieren sollen oder verkörpern.
Übung 3: Chunking-Übung im Coaching als Reframing
Übungsablauf:
- A nennt ein Problem: z.B. 1. „Alles ist Mist!“
- B und C verändern A’s Wahrnehmungsperspektive, indem sie runter, hoch oder lateral chunken.
- hochgechunkt: „Am besten, Du wärest nie geboren!“
- runtergechunkt: „Was für Mist – Kuhmist oder Kamelmist?“ „ Was alles ist Mist – Konntest Du Deine Socken nicht finden oder kam die Bahn heute nicht pünktlich?“
- lateral gechunkt: „Ich finde, alles ist Scheiße!“ „Ich finde auch, früher war alles besser!“
Beispiel 2: „Heute morgen ist mir die Zahnpasta von der Bürste geflutscht!“
- hochgechunkt: Hauptsache, Du hattest die Bürste noch in der Hand!
- runtergechunkt: Welche Marke hast Du benutzt?
- lateral gechunkt: Mir ist das Butterbrot hingefallen, genau auf die Marmeladenseite! „Mein Becher ist gestern umgekippt, genau über der Tastatur!“