Offene und geschlossene Fragen: wann du sie im Coaching richtig anwendest!

Offene und geschlossene Fragen
Offene und geschlossene Fragen im Coaching richtig anwenden

Was sind offene und geschlossene Fragen?
Wann wendest du offene und geschlossene Fragen im Coaching an? Wann nicht?

Offene Fragen

sind gerade zu Anfang eines Coachings sehr wichtig, um das Gespräch zu eröffnen und die Landkarte des Coachees zu verstehen. „Was ist dein Thema heute? Was soll sich ändern?“

Sie lassen dem Coachee die freie Wahl, so zu antworten, wie er oder sie es gerade möchte.
Offene Fragen deshalb können ein Coaching gut eröffnen und immer wieder vorantreiben, wenn es steckenbleiben sollte. Auch die Hintergründe (zu einer Reaktion) und Meinungen werden deutlich.

Offene Fragen sind hervorragend, wenn jemand eher wortkarg und schüchtern ist.
Offene Fragen sind besonders nützlich, um möglichst viel zu erfahren und das Gegenüber seine Seite einer Geschichte erzählen zu lassen.

Bei offenen Fragen kann der Gefragte bei seinen Antworten weiter ausholen, ins Detail gehen und ausführlich seine Meinung, seine Argumente oder sein Wissen darlegen.

Offene Fragen bieten dem Gegenüber Gestaltungsspielraum in seiner Antwort, geschlossene Fragen bieten diese Option nicht.

Bei offenen Fragen ist es dem Befragten selbst überlassen, worauf er oder sie die Fragen bezieht und wo seine oder ihre Aufmerksamkeit hingelenkt wird. Es werden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben, er oder sie muss selbst darüber nachdenken, es entstehen evtl. Bilder in seinem Kopf und sie erhält Raum, vieles gleichzeitig wahrzunehmen und davon zu erzählen.

Offene Fragen sind aktivierend und führen zur Unterhaltung, in der der Coachee auch aus sich heraus gehen kann. “Was möchtest du erreichen?”
Der Coachee kann sich wahrgenommen fühlen, was wiederum zur Vertrauensbildung / Rapport dient. Gleichzeitig wird durch die freie Erzählart die Landkarte des Coachee für den Coach erkennbar.

Keine Ratschläge geben!

Es ist auch wichtig darauf zu achten, dass du als Coach nicht nur deine eigene Neugier befriedigst oder Ratschläge gibst. Vielmehr solltest du dem Coachee Raum lassen für eigene Gedanken und Lösungen. Der Coach fungiert hierbei eher als Begleiter:in auf dem Weg zur Selbstreflexion des Coachees.

Geschlossene Fragen

zwingen den Coachee dazu, mit ja oder nein zu antworten. Sie führen zur schnellen Informationsgewinnung.
Auch zur Abholung des Coachingauftrags muss sich der Coach geschlossener Fragen bedienen: „Sollen wir daran arbeiten?“

Geschlossene Fragen sind dienlich beim Leading, weil sie das Gespräch in eine bestimmte Richtung führen.
Durch geschlossene Fragen können schnell und in rascher Abfolge Informationen abgefragt werden, doch auch zur Lenkung der Aufmerksamkeit auf bestimmte Coachingschritte sind sie geeignet.

Geschlossene Fragen ermöglichen eine schnelle Beantwortung. Sie geben einem Gespräch Struktur und erwirken eine klare Aussage des Gegenübers.
Sie werden eher angewendet, wenn jemand redselig ist und nicht zur Sache kommt.

Mit geschlossenen Fragen lenke ich den Befragten zur Wahrnehmung von etwas bestimmtem hin, ich möchte ihn oder sie auf etwas aufmerksam machen oder setze etwas voraus. Der Befragte muss dann nicht viel darüber nachdenken, sondern kann diese Fragen leicht mit Ja oder Nein beantworten.

Wann wendest du offene und geschlossene Fragen an? Wann nicht?

In einem Coaching kannst du offene Fragen fast durchgängig bis zum Einsatz des Formates, also bis zur Intervention stellen. In der Intervention, im Format selbst werden die offenen Fragen weniger, weil du dich über den Erfolg deiner Intervention vergewissern möchtest.
Stelle offene Fragen, wenn du die Landkarte des Coachee näher kennenlernen möchtest, wenn du seine oder ihre bevorzugten Sinneskanäle und Repräsentationssysteme, seine Werte und Glaubenssätze erfahren möchtest. Auf diese Weise kannst du dich besser in den Coachee hineinversetzen und leichter Rapport aufbauen.

„Was siehst du in dieser Situation?”
“Wie fühlt es sich an?”
“Kannst du etwas hören/riechen/schmecken?“

Geschlossene Fragen stellst du vor allem, wenn etwas nachgefragt oder klargestellt werden muss. „Ist es richtig, dass …?“
Geschlossene Fragen können im Coachingverlauf auch wirksam zur Zielführung eingesetzt werden. „Ist das dein Ziel? Sollen wir daran arbeiten?“

Stelle geschlossene Fragen, wenn du das Coaching in eine bestimmte Richtung oder den Coachee zu einer bestimmten Erfahrung leaden möchtest. Wenn du nur kurze, prägnante Antworten vom Coachee benötigst. „Hat sich schon etwas verändert?“

Möchtest du, dass sich der Coachee kurzfasst, also keine weiteren langen Ausführungen zu seinem Problem schildert, solltest du aufhören, offenen Fragen zu stellen!

Beispiele für offene und geschlossene Fragen:

Beispiele für Offenen Fragen: Beispiele für geschlossenen Fragen:
·      Wie fühlen Sie sich? ·      „Fühlen Sie sich gut?
·      Was bewirkt die Aussage bei Ihnen?“ ·      „Entspricht diese Aussage für Sie einer absoluten Wahrheit?“
·      Wie möchten Sie vorgehen? ·      „Sind Sie damit einverstanden?“
·      Wohler Wissen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? ·      „Haben Sie Ihr Ziel erreicht?“
·      Welche Brötchen gab es heute Morgen am Frühstücksbuffet? ·      Hattest du heute Morgen im Hotel Rührei zum Frühstück?
·      Wie empfindest du die Temperatur hier im Raum gerade?

·      Ist dir hier warm genug?

 

·      In welcher Stimmung warst du gestern in der Bahn auf dem Weg nach Hause? ·      War die Bahn gestern Abend pünktlich?
·      Auf welchem Weg seid ihr gestern durch die Stadt gelaufen? ·      Seid ihr gestern Abend noch irgendwo eingekehrt?

Die Antworten dieses Blogposts sind inspiriert von den NLP-Masterarbeiten 2022! Danke an Midja, Sibel, Holger, Marine, Sonia, Maren, u.v.m.😁

Diese Fragetechniken und wie du in den Flow kommst, erlernst du ganz leicht in den Lehrvideos und Live-Webinaren der Online Coaching Masterclass!

In der Masterclass biete ich dir zusätzlich praxisnahe Übungen, Quizze, Trancen und ein Workbook, um dich in deinen Coaching-Flow zu bringen und erfolgreich zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass die Masterclass eine wertvolle Investition für alle Coache ist, die kompetent und gelassen werden möchten und den Themen ihrer Coachees wirklich auf den Grund gehen wollen.

Wenn du also lernen möchtest, wie du in deinen Coaching-Flow kommst, dann melde dich jetzt für die Online Coaching Masterclass an und beginne jetzt deine Reise zum leichten Coaching-Erfolg!