Wie du im Coaching optimal Rapport aufbaust, ohne dass es auffällt

Mädchen im Rapport beim Klatschen

„Bist du neugierig, wann und wie du die Antwort auf deine aktuelle Frage erhältst?“ Hier findest du meinen Terminkalender

Rapport – Definition und Bedeutung

Der Begriff “Rapport” im Coaching bezieht sich auf die Beziehung und Verbindung zwischen Coach und Coachee. Es ist eine gegenseitige Übereinstimmung und ein Verständnis für die Bedürfnisse, Ziele und Perspektiven des jeweils anderen. Ein guter Rapport ist entscheidend für eine erfolgreiche Coach-Coachee-Beziehung, da er das Vertrauen und die Offenheit fördert, die für eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit erforderlich sind.
Rapport entsteht vor allem durch Ähnlichkeit: Gleich und gleich gesellt sich gern, sagen wir.
Natürlich ist die Voraussetzung dafür, dass du deinen Coachee wirklich schätzt, magst und dabei authentisch bist.

Weshalb sagen wir im NLP: “Rapport kommt vor Intervention”?

Egal wie gut du bist als Coach und welche Super-Methoden du beherrschst, wenn der Rapport, also die vertrauensvolle Beziehungsebene, das Einschwingen aufeinander, nicht stimmt, wirst du keinen Erfolg haben.
Jetzt fragst du dich vielleicht:

Wie kann denn der Rapport im Coaching verloren gehen?

Ganz einfach. Das kann dann passieren, wenn du in einen inneren Dialog verfällst: “Oh, das Problem habe ich selber auch. Was soll ich denn jetzt machen?”
Oder: “Hoffentlich komme ich gleich auf die richtige Idee, hoffentlich wirke ich souverän, hoffentlich merkt sie nicht, dass ich nervös bin …”.
Oder: “Er ist mir etwas zu dominant, sie ist aber auch ziemlich doll geschminkt…”
Oder: “Das ist doch gar kein richtiges Problem!”
Dein Coachee spürt unbewusst, dass du nicht voll da bist und reagiert mit Irritation und innerer Abwendung, selbst wenn du es von außen nicht merkst. Dann wird es schwer, den guten Draht wieder aufzunehmen und das notwendige Vertrauen herzustellen. Das braucht dein Coachee aber, um sich auf dich einzulassen.

Wie du deine inneren Dialoge in den Griff bekommst und dich ohne Anstrengung voll und ganz auf deinen Coachee konzentrierst.

Im folgende gebe ich dir gern einige wichtige Hinweise auf meiner jahrzehntelangen Coaching-Praxis. Hast du weitere Fragen? Dann wende dich gern an mich oder komm in die Online Coaching Masterclass, wo ich dir gern alles ausführlich erkläre!

1. Innere Dialoge abstellen mit dem “Responsibility-Prinzip”

Wenn ich merke, dass ich abschweife, oder schlimmer noch, dass ich ein Urteil über den Coachee habe, atme ich einmal tief durch, lehne mich etwas zurück und entspanne mich erstmal. Ich lasse mich innerlich ganz leer werden.
Dann frage ich mich: “Ist es mei Sach oder sei Sach?” Also wessen Verantwortung?
→(Wenn du das “Responsibility-Prinzip” noch nicht kennst, informiere dich hier)
Wenn es nicht meine Angelegenheit ist, muss ich es auch nicht bewerten oder ändern. Ich kann mir innerlich sagen: “Das ist sei Sach. Er darf das!”
Das wirkt super entspannend. Du kannst deinen inneren Dialog dadurch selbst bestimmen und kommst schnell und dauerhaft wieder ganz ins Hier und Jetzt zurück, ohne dich mit Bewertungen von deinem Coachee zu entfernen.

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2. Kalibrierte dich!

Kalibrieren heißt Feineinstellung, eichen. Besonders zu Beginn eines Coachings fokussiere ich mich ganz auf die Physiologie, auf Mimik, Gestik, Ausdrucksweise und achte darauf, ob sich etwas wiederholt, also ob ich ein Muster erkennen kann. Mehr dazu erfährst du in meinen Videos zum “Gestencoaoching“.

Kalibriere dich auch auf die Vorlieben und Besonderheiten deines Coachees. Möchte sie lieber Kaffee oder Tee? Sitzt er lieber am Fenster, auf einem harten oder weichen Stuhl?
Outfit kann eine Rolle spielen. je ähnlicher ihr euch seid, desto leichter entsteht Rapport.

Auch die Seiten sind wichtig. Meine Kollegin Gudrun Heinrichmeyer hat herausgefunden, dass es für den Coachingerfolg entscheidend ist, dass der Coach rechts von Coachee sitzt. Dann schaut die Coachee nämlich automatisch in ihren Lösungsraum.

3. Den Swing mitbekommen durch Pacing: der klassische Rapportaufbau

Besonders zu Beginn der Sitzung sitze ich locker in ähnlicher Körperhaltung wie mein Coachee, aber nicht übertrieben. Das nennen wir Pacing. So nimmst du den Schritt auf, passt dich dem anderen an.
Wenn du dann noch deine Stimmlage, Lautstärke, dein Sprechtempo und deine Sprachmelodie auf dein gegenüber anpasst, wird es ganz leicht, in einen guten Rapport zu kommen und drin zu bleiben.

4. Rapport halten durch Lächeln und Nicken

Was darüberhinaus sehr hilft, ist Lächeln und Nicken.
Von einem befreundeten Musikproduzenten habe ich gehört, dass es im Team üblich ist, wenn ein neuer Song vorgespielt wird, nicht starr sitzen zu bleiben, sondern leicht mitzuwippen, zu nicken und im Takt zu schnipsen. Nur so können sie den Beat, den Swing, den Rhythmus erfassen und die Qualität und den Charakter des Musikstücks beurteilen. Ist ja eigentlich klar, aber viele Coachausbildungsteilnehmer:innen sitzen ganz starr da, um auch alles mitzubekommen. Und damit machst du es dir schwer.

Stattdessen ist es sehr hilfreich, wenn du, besonders im Anfangsstadium des Coachings, viel nickst und mitgehst. Du bekommst dann auch einfach mehr mit vom Coachee und seinem Problem und verhinderst innere Dialoge und Bewertungen.

Lächeln schafft gute Schwingungen und tut auch dir gut. Es hilft dir, Sympathie aufzubauen und gleichzeitig etwas innerlichen Abstand zu halten. Noch stärker wirkt Humor, besonders der von mir so geliebte provokative Stil, wo angemessen, um Rapport aufzubauen. Wenn ihr gemeinsam über etwas lacht, z.B. über absurde Vorstellungen und Glaubenssätze deines Coachees, entsteht ein tiefer Rapport.

5. Rapport durch Zustimmen

Im weiteren Verlauf des Coachings, beispielsweise wenn ihr an die Arbeit mit inneren Anteilen geht, etwas, was den meisten Menschen ja ziemlich fremd ist, ist es für den guten Rapport wichtig, dass du immer zustimmst.

Dein Coachee weiß ja nicht genau, worauf du mit deinen Methoden hinauswillst. Und wenn es Perfektionisten sind, also diejenigen, die am häufigsten in Coaching kommen :-), dann wollen Sie alles richtig machen. Wenn du jetzt zum Beispiel zweifelnde Laute machst, oder schweigst, während dein Coachee die Augen geschlossen hat, dann kann das verunsichert wirken.

Also immer freundlich zustimmen und “ja genau!” sagen und: “Ja, so ist es!” Damit erhältst du einen wunderbaren Rapport und dein Coachee fühlt sich sicher und angenommen und kann sich weiter entfalten und die inneren Welten in Ruhe vertrauensvoll erkunden.

6. Rapport aufbauen und halten durch Betonung von Gemeinsamkeiten

Ein besonders stabiler Rapport entsteht, wenn du immer wieder deinem Coachee zu verstehen gibst, dass du ihn oder sie gut verstehen kannst. Dass du schon einmal etwas Ähnliches wie sie oder er erlebt hast, dass es dir manchmal auch so geht oder dass du jemanden kennst, der das auch schon hatte. In der klassischen NLP Literatur heißt das: “Mein Freund John…”

Dadurch fühlt sich dein Coachee sicher, empfindet Nähe und fasst Vertrauen zu dir.

Natürlich musst du signalisieren, dass du das Problem schon behoben hast, oder es im Griff hast, denn sonst beginnt dein Coachee an dir zu zweifeln;-)

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